Vita
Vauleben ist Maler, Medien-, Konzept- und Installationskünstler. Seit 2015 lebt und arbeitet er in Worpswede und in Bremen.
Früh nutzte Vauleben verschiedene Pseudonyme, um seinen künstlerischen Ambitionen, der Erforschung verschiedener Themenbereiche als auch anderen Interessensgebieten ungehindert nachgehen bzw. nähern zu können. Die "strikte Trennung augenscheinlich unterschiedlicher Existenzen ist zwar nicht unbedingt notwendig, sie half mir aber dabei, aus all den augenscheinlich widersprüchlichen Schubläden zu entkommen, in die ich mich selbst oder in die mich andere gesteckt haben. Menschen sind sehr vielfältig, die meisten brauchen jedoch simple Bezugsräume für die eigene Orientierung", sagt er.
Eine erste Ausstellung mit sechs Künstler:innen, wovon mindestens einer er selber war, organisierte vauleben bereits als Jugendlicher Ende der 80er Jahre. In sechs Garagen wurden gleichzeitig und für nur knapp zwei Stunden Positionen der Protagonisten gezeigt. Die Behauptung, man könne das Projekt nur verstehen, wenn alle Ausstellungen besucht worden seien, führte bereits wegen der örtlichen Distanz, dem Mangel an Zeit, und teilweise bewusst ungenauen Ortsangaben dazu, dass es niemanden gelingen konnte, alle Räume zu besuchen. Hiermit wollte vauleben einerseits das Ausstellungs-Hopping durch die Galerien hinterfragen, den Kunstkonsum und das Marktgeschehen, und zugleich den Austausch fördern, sich mit den Lebenswirklichkeiten von Künstler:innen, deren (un-) sinnhafte Kunstproduktion zu beschäftigen – ein Thema, welches ihn noch immer beschäftigt.
Zunächst provozierte er mit Behauptungen. So erklärte er mittels von Hinweistafeln kleine, eher unnütze Baustellen zu Kunstobjekten. Danach stellte er die Frage, ob eine Baustelle als solche, da sie irgendwie sinnvoll erscheine und sicher einem Zweck diene, mehr wert sei als ein Kunstwerk. Einmal erklärte er eine planierte Überwegung über einen historischen Platz, die wegen einer Großbaustelle für schwere Fahrzeuge entstand, zu einem Kunstwerk und sammelte vor Ort Kommentare von größtenteils empörten Passanten.
Immer mal wieder gestaltete er "Nachdrucke" von Zeitungen und Magazinen mit Texten und Bildern, deren Inhalte zwar frei erfunden aber immer im Rahmen von Möglichkeiten zu verstehen waren. Während die einen die Satire erkannten, wurden viele jedoch verunsichert ...
In seinen Installationen beschäftigt er sich zumeist mit aktuellen Themen. Zuletzt installierte er 2019 in einer Ausstellung eine rudimentäre "TINY RESIDENCE" auf knapp 6 Quadratmetern mit Tisch, Hochbett, Schrank, Küchenelementen und einem Toilettenbereich. Zum einen zeigte er die Enge der Behausung verwies zum anderen auf die Gefahren, sich auf derartige Wohnschachteln einzulassen. Solche bedingen den sog. "Dritten Raum", den sozialen Außenraum, der als Treffpunkt und Aufenthaltsraum fungiert, dieser aber unabhängig von Profitstreben und Konsumzwang erst einmal vorhanden sein muss. Innnerhalb der Tiny Residence (die er unter dem Namen Repus Neman präsentierte) zeigte er zusätzlich Werke anderer Künstler_innen und verwies darauf, dass Kunst auch im kleinsten Raum Platz habe.
Vauleben sieht sich in seiner Kunstproduktion selbst als "Freier Forscher ohne Auftrag".
Gernot Albrecht
Anfang 2020 legte er unter dem Namen vauleben project das Orchesterwerk "A DAY LURKS" vor.
Ausstellungen / Exhibitions
2022/23 Folioabstracts Serie I, Atspace Markthalle Acht, Bremen
2021/22 vauleben - a day lurks et cetera, Galerie KW/Randlage (s)
2021 Paintings, Raumobjekte, Galerie KW/Randlage (s)
2021 Wahlverwandtschaft, Neon Kunst, Berlin (g)
2020 Folioabstracts, Galerie KW/Randlage (s)
2019 Tiny Residence, Galerie Altes Rathaus, Worpswede (g)
2018 Co(o)ld Winteredition, Galerie KW/Randlage (g)
2018 vauscience, Galerie KW/Randlage (s)
2017 Random Generator, Galerie KW/Randlage (g)
2017 Saigon, Foto, Galerie KW/Randlage (s)
2016 Flying Visits I., Galerie KW/Randlage (g)
2016 Snipped Stories, Galerie KW/Randlage (s)
2015 Selected Works, Galerie G!R, Worpswede (s)
2014 Arbeitsaufenthalt Saigon, Vietnam