Während eines zweiwöchigen Arbeitsaufenthaltes im KW/RANDLAGE erarbeitete Gabriele Hasler ihre Beteiligung an der Ausstellung LEBE DEIN AENDERN und erforschte hierzu die Akustiken und „Stillen“ von sieben Kunst- und Kulturorten in Worpswede. Die entstandenen Aufnahmen verarbeitete sie anschließend zu Soundscapes, die sie zusammen mit ihrer Stimme und mit Unterstützung der Klänge der Trompeterin Birgit Ulher zu einem einzigartigen Klangwerk zusammenfügt und in einem Konzert im „Kaffee Worpswede“ der Großen Kunstschau als Konzert SEVEN SILENCES zur Uraufführung bringt. (12.10.)
Zuvor aber sucht sie alle sieben Orte nochmals im Gewand der 7 TAEGLICHKEITEN jeweils zur gleichen Uhrzeit an sieben aufeinanderfolgenden Tagen auf und erforscht erneut die Akustiken, diesmal mit ihrer Stimme in einer Live-Performance. Gabriele Hasler ist Komponistin, Multiinstrumentalistin und Klangkünstlerin – ihr wichtigstes Instrument ist die eigene ausdrucksstarke Stimme. Sie arbeitet und lebt in Hamburg.
Hasler, die in Stuttgart aufwuchs und von 1977 bis 1983 ein Lehramtsstudium an der Universität Bremen (Deutsch/Musik) absolvierte, war ab 1977 Sängerin in Bands unterschiedlicher Genres (Folk, Rock, Neue Deutsche Welle).
Nach einer Ausbildung am Berklee College of Music zwischen 1981 und 1983 setzte sie sich zunächst intensiv mit Jazz und improvisierter Musik auseinander. Sie ist heute eine genreübergreifende Musikerin, die am ehesten dem Jazz zugeordnet werden kann.
1986 erhielt sie als erste Frau den SWF-Jazzpreis und gründete ihr eigenes Plattenlabel „Foolish Music“, auf dem sie bisher (2018) 18 Veröffentlichungen vorgelegt hat. Sie betrieb zahlreiche künstlerische Projekte wie das Quartett „Foolish Heart“ sowie zunächst als Duo bestehende Formationen mit dem Dichter Oskar Pastior und dem Saxofonisten Roger Hanschel. Als Solistin war Hasler an diversen Rundfunk- und Fernsehproduktionen beteiligt, so bei Claus Bantzers „Tu deinen Mund auf für die Stummen“ (für Kammerchor, Jazzensemble und Solostimme, NDR 1993), bei Bernd Konrads „Strange Fruit“ (für Sinfonieorchester, Jazzensemble und Solostimme, SWR 1995) sowie bei Dietmar Bonnens „Saxosythes“ (Kammerchor und Solostimme, Deutsches Chorfest Bremen, Radio Bremen 2008). Weiterhin arbeitete sie mit den Bigbands des SDR, NDR, WDR sowie beim Dänischen Rundfunk. Sie war auch an Projekten von Georg Ruby, Jörn Schipper und Ursel Schlicht beteiligt.
Hasler veröffentlichte auch auf Thein Records, Leo Records, JazzHausMusik, Bear Records und Laika Records. Mit ihrem langjährigen Quartett Foolish Heart gastierte sie bei zahlreichen Festivals und bereiste für das Goethe-Institut die Maghrebstaaten, Südasien, die Türkei und Togo. Sie verfasste Auftragskompositionen u. a. für den NDR („sonetburger“), das Mutare Musiktheater („crossfade“), für die Kinderchöre des St. Petri-Doms Bremen („Die Stunde Welt“), für den Konzertchor Darmstadt („frösche und teebeutel“) und den Kammerchor Harvestehude („Study Nature“).