LEBE DEIN AENDERN
RANDLAGE ARTFESTIVAL
21.09. - 20.10.2019
Galerie Altes Rathaus, Worpswede

Christine Huizenga

LEBE DEIN AENDERN bedeutet für Christine Huizenga in erster Linie, die eigene Wahrnehmung zu schärfen, um dadurch Änderungsprozesse in Gang setzen zu können. Was im Zentrum der Wahrnehmung platziert wird, prägt die Prioritäten und lenkt den Blick immer wieder auf ähnliche Muster und Strukturen. Sie möchte die Wahrnehmung auf das richten, was uns unmittelbar umgibt, nichts hinzufügen, sondern für Bilder sensibilisieren, die ein jeder selber einfangen kann, wenn er sich offenen Blickes durch die Welt bewegt. Folglich soll das Beachtung finden, was vielleicht bisher übersehen wurde und eben nicht einem konventionellen Muster entspricht, so wie Bilder, die erst eingefasst in einem Rahmen auch als solche zu erkennen sind.

Die ausgestellten Objekte betrachtet Christine Huizenga als (neue Worpsweder) Landschaften, die sie vorgefunden hat und nun weiterreicht, ohne etwas hinzuzufügen. Der Urheber fehlt als eingreifendes Subjekt und bietet nur einen unsichtbaren Rahmen als Sehhilfe. Es ist ein Abwenden von neuen Materialschlachten und ein leiser Hinweis auf die Kraft eigener Imagination. In diesem Zusammenhang sind auch die kleinen Scherbenhaufen zu verstehen, die nach ihrer Idee von der Künstlerin Paula Huizenga hergestellt wurden: augenscheinlich wertlose, unbeachtet am Wegesrand liegende Kleinteile, deren Schönheit erst durch die Beachtung zur Geltung kommen und denen in ihrer Verarbeitung eine Wertschätzung zuteilwerden, welche man sonst nur Edelsteinen zukommen lässt.

Die Titel der Arbeiten stammen aus einem Gedicht von Mark Strand, welches die Subjekt-Objekt-Dichotomie auf wunderbare Weise im Rahmen der (Landschafts-)Wahrnehmung thematisiert. Christine Huizenga ist freischaffende Künstlerin und lebt und arbeitet seit 2002 in Worpswede. Geboren 1961 in Enschede / NL, studierte sie in den 80er Jahren Malerei und Freie Grafik an der CABK/Kampen & Minerva/Groningen, in den 90er Jahren Philosophie und Sprachwissenschaften in Hannover. Neben verschiedenen Ausstellungen wurde sie 2019 Zweitplatzierte beim Kulturpreis 2018 der Volksbank Osterholz/Bremervörde.

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