Seit 1987 arbeitet Arnold (geb. 1961 in Köln) als freier Fotograf für Printmedien. So entstanden im Laufe der Jahre zahlreiche Auftragsarbeiten und Veröffentlichungen u.a. für Capital, DIE ZEIT und ZEITmagazin, GEO, Greenpeace, Impulse, Journalist, Kölner Illustrierte, Kölner Stadt- Anzeiger, Neue Züricher Zeitung, STERN und taz.
Bernd Arnold hat Fotografie an der Fachhochschule Dortmund studiert. Seit 1998 Mitglied bei der Fotografenagentur VISUM. Seit 2004 berufenes Mitglied bei der DGPh und DFA. Er lebt und arbeitet in Köln.
Die zentralen Fotografien im Werk von Bernd Arnold gliedern sich in Zyklen und entwickeln sich im Laufe der Jahre aus einem Wechselspiel aus unabhängigen und beauftragten Arbeiten, Buch- und Ausstellungsprojekten. In Macht und Ritual beschäftigt sich Arnold mit gesellschaftlichen Inszenierungen in der Politik, Kirche, Halbwelt, Wirtschaft und in den Medien. Die Szenerien in Black East Wild West sind angesiedelt an den Schnittstellen vom Weltlichen zum Sakralen, beschäftigen sich mit bewegten Massen und bewegten Menschen und ihrer Suche nach „Erlösung“. Im Zyklus Unbedeutende Persönlichkeiten beziehen die in Serien angelegten Portraits ihre Spannung aus dem Wechselspiel portraitierter Bekannter und bekannter Persönlichkeiten, der Nähe und Distanz und dem Vergänglichen des Augenblicks.
Im jüngsten Zyklus Digitalis wird in verschiedenen Serien aus unterschiedlichen Richtungen der Übergang vom analogen ins digitale Zeitalter, mit der damit einhergehenden Auflösung der Authentizität der Fotografie, „dokumentiert“.
Die Serien Wahl Kampf Ritual und Das Kölner Heil waren bereits vielfach in nationalen und internationalen Ausstellungen zu sehen und sind als Monographien unter gleichem Titel publiziert.
Foto: Jun-Kim
Die Serie Maiwald entstand 2012 in Anlehnung an ein aus einem in 2001 analog projiziertem Bühnenbild zu einem Stück von Jean-Luc Lagarce „Liebesgeschichte (letzte Kapitel)“. In einem Bogen aus rund sieben Bildern verändert sich der Birkenwald in ein undurchdringlich düster graublaues Gebilde. Thematisiert ist die Veränderung der Liebe, die der Fotografie vom analogen ins digitale Zeitalter und ein irritierter Blick auf die Zeitenwende. Der Moment im ersten Bild ist ein authentischer, zwar digital fotografiert, aber analog (2001) gedacht und somit der alten fotografischen Denkweise nah. Im Zeitalter der digitalen „Zunahme“ verändern sich auch exponentiell die Möglichkeiten der Aufnahme, Bearbeitung und Wahrnehmung. Die analoge Fotografie als „Zeitmaschine“ in die Vergangenheit wird nach und nach durch jede neue digitale Erweiterung in seine Einzelteile zerlegt und verschwindet in einem undurchdringlichen Nebel der unendlichen Möglichkeiten.
Ob die Möglichkeiten unserer digitalen Zeitenwende tatsächlich zur Beruhigung innerer Umständlichkeiten führen wird, muss sich wohl erst noch zeigen, meint Bernd Arnold. Dies wird unter anderem im Rahmen eines Abendtalks diskutiert.
Über Fotografie, Fotokunst, Virtuelle Realität, Gegenwart und Zukunft der Fotografie diskutierten Bernd Arnold, Peer Rüdiger (medienhaven GmbH), Jürgen Strasser (Fotograf, Worpswede) und Volker Schwennen (Moderation, Festivalleiter, Kurator).